AKTION denkMAL

Um auf die Folgen der anonymen Bestattungen aufmerksam zu machen und um Fragen, Wunden und Narben zu artikulieren hat Rainer Kühn in Zusammenarbeit mit der „Interessengemeinschaft Sepulkralkultur“ die „Aktion denkMAL“ ins Leben gerufen. Sie soll den Menschen bewußt machen, „wie verantwortungslos wir mit unseren Hinterbliebenen umgehen, wenn wir für unseren Leib bestimmen: Setzt mich unter die grüne Wiese.“

Mit fingierten Todesanzeigen in der regionalen Zeitung macht die AKTION denkMAL im September auf das Thema aufmerksam. Schon vor Beginn der Kampagne gibt es positive Stimmen:

Matthias Overath, evangelischer Pfarrer:

„Vor einigen Tagen stellte mir der Holsterhausener Steinmetz und Künstler Rainer Kuehn seine „Aktion denkMAL“ vor. Ich musste mir die Anzeige, die er mir vorlegte, zweimal durchlesen. Elisabeth Irgendwer? Kenne ich nicht. Und dann fange ich an zu verstehen, dass er mit dieser Anzeige die Frage der sogenannten "anonymen Beerdigung" ins Gespräch bringen möchte. Auf eine sicherlich für manche Menschen provozierende Art und Weise. Aber ich denke, dass es sich lohnt, immer wieder darüber nachzudenken, was die Vorteile und vor allem die Nachteile einer anonymen Bestattung sind.“

                  

Auch Ulrich Franke, katholischer Pastor in Dorsten, unterstützt die Aktion:

„Meines Wissens gibt es in unserer Stadt keinen kirchlichen Friedhof, auf dem anonyme Bestattungen vorgenommen werden. Die meisten fragen nach einem anonymen Grab, weil sie keinen Angehörigen haben, der das Grab pflegen könnte. Deshalb bieten wir Interessenten eine Dauerpflege für die gesamte Ruhezeit an.

Die Zunahme von anonymen Bestattungen ist eine bedenkliche Entwicklung. Jeder Mensch hat einen Namen und ein Gesicht – im Leben und über den Tod hinaus. Das muss gewürdigt und bewahrt werden.

Gräber sind Teil einer Erinnerungskultur in unserer Gesellschaft. Mit anonymen Gräbern vergessen wir unsere Wurzeln und unsere Mitmenschen. So wie eine Gesellschaft sich gegenüber den Verstorbenen verhält und eine Erinnerungskultur pflegt oder nicht, so wird sie sich auch gegenüber den Lebenden verhalten.“

 

Jeder Mensch denkt mal. Auch was er ist und wie er gelebt hat. Doch danach denkt man auch an Ihn, doch wo und wie denkt man an ihn?

Gibt es ein DENKMAL von Ihm?
Wo GE-DENKT man an Ihn?

"Um viele Menschen zu nachDENKEN über Menschen anzuregen, habe ich diese Inititative ins Leben gerufen."


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